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1323. Mai 6. Lewenberg.

a. d. nehesten tage nach der ufvart uns. herren.

Heinrich, Herzog von Schlesien, Herr von Fürstenberg und zu dem Jauer, bestätigt seinen getreuen Bürgern von Löwenberg gewisse Rechte, die sie zu den Zeiten von des Herzogs Eltern und Vorfahren gehabt zu haben versichern: 1) weder Landvogt noch Erbrichter dürfen von den Bürgern Pfennige nehmen umme keyne sache ader schult ader umme vorgessenheyt, ausser mit Rath des Bürgermeisters, der Rathsleute und der weisesten Bürger, 2) in allen Wassern, die um die Stadt Löwenberg fliessen, haben die Bürger das Wasser eine Meile ober- wie unterhalb der Stadt und auch die Fischerei ausser in gehegtem Teiche; 3) dieselben sollen alle Zechen zwischen Tutzcemansdorf (Deutmannsdorf), Ludewigsdorf, Plakewicz (Plagwitz), Petirsdorf und zwischen dem Hovelin (Höfel) und dem Zcoboten (Zobten a./Bober) mit Weide, Gras und Holz geniessen.

Z.: Jenchin von Seidlitz, Kunstke von Liebenthal, Syffrit Renker Erbrichter zu Löwenberg und die dortigen Bürger Syffrit Weydemann, Heinrich Renker, Ticze von Schönau, Herr Peter von Ottendorf herzoglicher Landschreiber und Johann von Gleiwitz herzoglicher Schreiber, der disen brif von unsem geheyse unde gebote hat geschriben.


Aus dem Or. im rathhäusl. Archiv zu Löwenberg mit dem Siegel des Herzogs an grünrothen Seidenschnüren abgedruckt bei Wesemann, Urkunden der Stadt Löwenberg 1885, S. 16.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.